Kennst du das vielleicht auch, wenn man beim Frisör gesessen hat und man nur die Spitzen geschnitten haben wollte? Am Ende war das Haar kürzer als gewünscht und das Gesamtbild war einfach nur frustrierend?
Ja, auch ich kenne das und wollte schon als Kind partout nicht mehr zur Tante, die als gelernte Frisörin der ganzen Familie immer die Haare geschnitten hat. Wünsche wurden nicht wirklich umgesetzt und man war einfach ausgeliefert! Und seien wir mal ehrlich: die Haare bzw. das Erscheinungsbild ist nun mal die eigene Frisur und auch das erste, was man morgens im Spiegel sieht! Das möchte man doch einfach so perfekt wie möglich haben! Da muss der Schnitt und die Farbe einfach genau so sein, wie man es „bestellt“ hat.
Und bei Dreadlocks ist das alles ja irgendwie noch viel spezieller! Da gibt es unbändig viele Möglichkeiten, es zu verhunzen! Zu dick, zu dünn, falsche Einteilung, offener oder gedreadeter Pony, Partial-Dreadlocks, mit oder ohne Extension, Material der Extension, Preise, … Das sind alles Möglichkeiten, aus einem Traum einen Alptraum zu machen!
Was in eine gute Beratung einer professionellen Dreadstylistin alles einfließen sollte, habe ich ja bereits schon mal hier beschrieben. Aber wie unterscheide ich eine professionelle Dreadstylistin von den unprofessionellen Laien?
Wer also ist der oder die Richtige für meine (neue) Frise?
- In erster Linie sollte man das Weite suchen, wenn jemand gleich „loslegt“ und an dein Haar will! Ohne Beratung und Aufklärung kann es eigentlich nur schief gehen! Dreadlocks bekommen ist ein gemeinsamer Prozess und irgendwie auch „Teamwork“! Denn wenn ich als Dreadstylistin nicht weiß, was du willst, wie soll ich es dann nach deinen Vorstellungen umsetzen? Da ist Beratung und Aufklärung das A und O! Ich betone auch immer in meiner Beratung, dass meine Kundschaft jederzeit beim Neuerstellungs-Termin unterbrechen darf, um zu hinterfragen oder noch mal zu schauen, bevor der Dread entsteht. Und eine Beratung ist erst vorbei, wenn meine Kundschaft keine Fragen mehr hat.
- Ein sauberer und gut eingerichteter Arbeitsplatz ist ein Muss! Es ist unprofessionell, wenn man sich bei jemandem auf einem Sitzkissen zwischen deren Beine vor ein Sofa setzen muss, nur damit er oder sie an deinen Haarschopf kommt. Eine gute Sitzgelegenheit für das rückenschonende Arbeiten sollte also nicht fehlen! Vor allem sollte es auch gemütlich sein für die Stunden, die man da sitzt und kein einfacher Hocker oder Stuhl.
- Außerdem sollte der Arbeitsbereich sauber und gut belüftet sein, denn wer will schon für ein paar Stunden im Dreck und Muff verbringen?
- Ein Hygiene-Konzept ist und bleibt wichtig! Das heißt, es sollte nach jeder Behandlung das Werkzeug gepflegt, gereinigt und ggf. desinfiziert werden! Und es ist auch nicht schlimm, wenn du danach fragst! Im Gegenteil! Anhand der Reaktion kannst du nämlich dann sicher merken, wann ein Hygiene-Konzept besteht und wo nicht!
- Ins Hygiene-Konzept fällt natürlich auch das eigene Auftreten der Dreadstylistin rein. Hat sie saubere Kleidung? Hat sie gepflegte und saubere Hände und Fingernägel? Denn wer will schon mit Essensresten, klebrigen Fingern oder schwarzen Fingernägeln (und ich meine hier nicht einen hübschen Nagellack!) seine frischen Dreadlocks bekommen?
- Die Art und Weise, wie Dreadlocks gemacht werden, sollte im Vorfeld geklärt werden! Es ist schon häufig passiert, dass plötzlich jemand mit Haarwachs oder kleinen Gummis ums Eck stiefelte und dann waren die Locs hin, bevor sie überhaupt fertig waren. Es gibt genau 4 wichtige Methoden, die miteinander kombiniert werden: Backcombing, Häkeln, Tighte`n Roots und Palmrolling. Mehr braucht es nicht für schöne Dreadlocks!
- Ein absolutes Muss sind umfangreiches Theoriewissen und KnowHow unter anderem auch über Haut, Haarstruktur und Pflegeprodukte. Das erkennt man schnell anhand der Fragen bei einer Beratung.
- Dann ist da noch die oft sehr früh gestellte Frage nach den Preisen. Oft sehe ich, dass es in diversen Gruppen auf Social Media zu dieser Frage kommt (was ja logisch ist!) und als Antwort steht dann „Ich schreib dir eine PN!“. Wieso nicht öffentlich? Weil es ggf. kein angemeldetes Gewerbe ist? Denn wenn ein Gewerbe angemeldet ist, müssen die Preise der Artikel oder der Dienstleistungen frei zugänglich und sichtbar sein – das gilt übrigens auch für den Arbeitsplatz! Auch da muss eine Preisliste aushängen oder liegen, um zu gewährleisten, dass man als Kunde die Möglichkeit hat, Preise mit anderen Unternehmen zu vergleichen. Und ein wenig ist es auch so, dass zu preiswert auch wirklich billige und unprofessionelle Arbeit beinhaltet. Tja, tut mir leid, aber das zeigt die Erfahrungen der letzten drei Jahre!
- Bei einer professionellen Dreadstylistin erkennst du auch daran, welche Firmenphilosophie sie lebt. Ist es nur das schnelle Geld oder steht ihre Passion und Leidenschaft für Dreadlocks im Vordergrund? Stichwort: ausführliche Beratung! Was ist also wichtiger?
- Beschwerde-Management: Professionalität setzt voraus, dass man deine Kritik oder deine Unzufriedenheit ernst nimmt und Lösungsorientiert handelt, statt sich angegriffen zu fühlen.
- Zu guter Letzt ist auch sicher immer eine Bewertung oder Rezension wertvoll. Gibt es andere Dreadheads, die ihre Erfahrungen von jeweiligen Dreadstylisten auf Google oder anderen Bewertungssystemen teilen? Gibt es diese jeweiligen Dreadstylisten überhaupt in der Google-Suche? Vielleicht eine Webseite oder ein Google-Business-Account? Wenn ja, erscheint dieser Werbeauftritt professionell?
Eine professionelle Dreadstylistin hat auf all deine Fragen immer eine Antwort und vermittelt dir den Eindruck, dass es keine dummen Fragen gibt! Auch nach einer Neuerstellung oder Pflege/ Restauration ist sie mit Leidenschaft beratend für dich da. Und ein Profi sagt auch hin und wieder, dass er sich in vielleicht einigen Belangen noch nicht gut auskennt. Auch das ist eine kompetente Antwort.
Ich hoffe, du findest anhand meiner Tipps und Erfahrungen deine für dich beste Dreadstylistin und bekommst mit deiner Wahl die entsprechende Hilfe, deinen Traum von Dreadlocks zu erfüllen!
Deine Liliana